Geschlechtsselektive Abtreibung

Dieser Artikel wurde auf der Qualitätssicherungsseite des Portals Soziologie eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel aus dem Themengebiet Soziologie auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Hilf mit, die inhaltlichen Mängel dieses Artikels zu beseitigen, und beteilige dich an der Diskussion. (Artikel eintragen)
Begründung: Fehlende wissenschaftliche Einordnung des Themenkomplexes. Fehlende Belge aus der Sekundärliteratur (Lehrbücher). Teilweise veraltete Belege. Redundanzen zu ähnlichen Lemmata (Femizid, Kindstötung, Neonatizid, Geschlechterverteilung). Teilweise kein lexikaler Stil.

Eine geschlechtsselektive Abtreibung oder geschlechtsspezifische Abtreibung[1] ist ein Schwangerschaftsabbruch aufgrund des vorhergesagten Geschlechts des ungeborenen Kindes. Der Hauptgrund für geschlechtsselektive Abtreibung ist die systematische und tief verwurzelte Bevorzugung von männlichem Nachwuchs.[2] Betroffene Regionen sind hauptsächlich Südasien, Ostasien, Zentralasien und Nordafrika.[2][3]

Seit es möglich ist, das Geschlecht durch Ultraschalluntersuchungen vor der Geburt zu bestimmen, wird in China, in indischen Bundesstaaten (Punjab, Delhi, Gujarat), Südkorea und im Südkaukasus (Aserbaidschan, Armenien, Georgien) ein sehr starker Überhang an registrierten Geburten von Jungen gegenüber Mädchen festgestellt, der nur durch (meist illegale) gezielte Abtreibung weiblicher Föten erklärbar ist.[3][4] Dies zeigt sich in abgeschwächter Form sogar an asiatischen Einwanderern in den USA und Großbritannien gegenüber den anderen Bevölkerungsgruppen.[5][6]

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erließ 1997 eine Resolution, die „alle Staaten nachdrücklich auf[forderte], Gesetze zu erlassen und durchzusetzen, die Mädchen vor jeglicher Form der Gewalt schützen, namentlich vor der Tötung weiblicher Neugeborener und der vorgeburtlichen Geschlechtsselektion“.[7] Das Verbot geschlechtsselektiver Abtreibungen gehört zum Völkergewohnheitsrecht.[8]

  1. Anja Knabenhans: Wenn Eltern ihr Kind wegen des Geschlechts abtreiben. In: Neue Zürcher Zeitung. 25. Februar 2018.
  2. a b Weltgesundheitsorganisation (Hrsg.): Preventing gender-biased sex selection. An interagency statement OHCHR, UNFPA, UNICEF, UN Women and WHO. 2011, ISBN 978-92-4150146-0 (englisch, unfpa.org [PDF; abgerufen am 25. April 2020]).
  3. a b T. Hesketh, Z. W. Xing: Abnormal sex ratios in human populations: Causes and consequences. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 103, 2006, S. 13271, doi:10.1073/pnas.0602203103.
  4. Der Tod der ungeborenen Mädchen im Kaukasus. In: www.welt.de. 12. Dezember 2013, abgerufen am 3. November 2019.
  5. James F. X. Egan, Winston A. Campbell, Audrey Chapman, Alireza A. Shamshirsaz, Padmalatha Gurram, Peter A. Benn (2011): Distortions of sex ratios at birth in the United States; evidence for prenatal gender selection. Prenatal Diagnostics 31: 560–565. doi:10.1002/pd.2747
  6. Sylvie Dubuc & David Coleman (2007): An Increase in the Sex Ratio of Births to India-born Mothers in England and Wales: Evidence for Sex-Selective Abortion. Population and Development Review 33(2): S. 383–400.
  7. Resolution 51/76 der UN-Generalversammlung (UN General Assembly: Resolution on the girl child, A/RES/51/76) vom 20. Februar 1997, (englisch), (deutsch, Vorauskopie). Sehr ähnlich z. B. Resolution 7/29 des UN-Menschenrechtsrats (UN Human Rights Council: Rights of the child, HRC/RES/7/29) vom 28. März 2008, 24b.
  8. Romy Klimke: Schädliche traditionelle und kulturelle Praktiken im internationalen und regionalen Menschenrechtsschutz (= Armin von Bogdandy, Anne Peter [Hrsg.]: Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht. Band 281). Springer, Berlin, Heidelberg 2019, ISBN 978-3-662-58756-0, S. 485 f., doi:10.1007/978-3-662-58757-7.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search